Ein Ausdruck von Wohlbefinden

Nur im Winter sehe ich die kleinen leuchtend blauen Blüten des Rosmarins. Was ist im Winter anders? Braucht der Rosmarin mehr Wasser, als die anderen Jahreszeiten bieten können? Braucht er Wasser von oben, eine Art Duschen in Wasser, das nur Regen bieten kann? Was ist es, das den Rosmarin zum Blühen animiert? Sind es kältere, dunklere Tage? So ganz spontan hätte ich gesagt, dass Pflanzen im Frühling und Sommer blühen, aber durch Beobachtung lerne ich dazu, und stelle fest, dass mein Rosmarin den kalifornischen Winter mag – zumindest wenn man davon ausgeht, dass Blühen ein Ausdruck von Wohlbefinden ist. Ist es das? 

Wie zeigt eine Pflanze, dass sie sich wohlfühlt? Indem sie gesund und munter wächst? Indem sie blüht? Indem sie Früchte trägt? Heißt es nicht, dass manche Pflanzen besonders üppig blühen und Früchte tragen, bevor sie vergehen? Ein letztes Aufbäumen, ein letztes Aufblühen, ein letzter Versuch, für ein Fortbestehen der Art zu sorgen, indem man Samen abwirft… Aber der Rosmarin macht das schon seit Jahren und geht nach dem üppigen Blühen kein bisschen ein. Er lebt einfach nach einem anderen Kalender und blüht im Winter. Und belebt damit die graue Jahreszeit.

This entry was published on February 18, 2024 at 5:44 pm and is filed under Silicon Valley at its best, Unerschlossene Forschungsgebiete, Was ich sehe. Bookmark the permalink. Follow any comments here with the RSS feed for this post.

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